Freitag, 2. August 2013

Umbruch,Abbruch,Neustart: Veränderungen und warum sie gut tun




Es ist schön, die Dinge aus anderen Blickwinkeln zu sehen.
Stillstehen heißt Rosten und so sehr ich Frankfurt und mein Leben momentan genieße, umso mehr freue ich mich auf den neuen Abschnitt, der mich ab September erwartet.
Der Kitzel des Neuanfangs packt und reißt mich mit sich, und endlich kann ich nun auch mal auf die nie aufhörenden Fragen von Freunden,Kollegen und Verwandten antworten, dass ich endlich weiß was ich zukünftig mit meinem Leben anfangen will.
Sich ständig den Blicken beugen zu müssen und der  Monate langen Fragerei nach Zukunft und Plänen, Aussicht und Hoffnung, das alles schlaucht ganz schön.



Was mich aber richtig anspornt, ist das Ungewisse des Neuen. Die alte Stadt, das Zuhause, das längst zu unbequem geworden ist, alte Laster und unangenehme Erinnerungen hinter sich zu lassen und 300 Kilometer weiter nördlich, neu zu beginnen.
Es kribbelt in Händen und Füßen, das Gefühl, die Augen ganz weit aufsperren zu müssen, nimmt Überhand.
Der Zauber des Neuanfangs hat mich fest im Griff und ich habe plötzlich das Gefühl, dass mir alle Türen offen stehen.
Das ist ein bisschen, wie Verkleiden spielen im Kindesalter. Jeden Tag kann eine neue Welt erfunden werden. Nach dem Aufbruch und dem Neustart wird es also Zeit in der Verkleidungskiste zu wühlen.
Wenn es sich richtig anfühlt - und das tut es - sind Veränderungen das Beste was passieren kann.
Manchmal unbequem zwickend, manchmal entmutigend, manchmal plötzlich, manchmal schleichend, sind diese Veränderungen aber doch wichtig.
Sie gehören zum Leben, wie Hummeln zum Frühling.
Abschied nehmen ist hier nicht das Problem. Das Problem wäre allerhöchstens, in der neuen Verkleidungskistenwelt unterzugehen.
Selten gelingt es uns, ganz loszulassen, sich von alten Bildern zu verabschieden und nochmal ganz bei Null zu starten.
Den Highscore im gemütlichen Lieblingsspiel zu löschen und einfach mal was anderes ausprobieren.

Neues entdecken ist so wichtig für uns, und wir haben in unserer eingefahrenen Gemütlichkeitsattitüde verlernt uns auch mal unangenehm zu verbiegen. Lieber alles beim Alten belassen, als einmal gehörig auf die Schnauze zu fliegen.

Veränderung heißt Wachsen, Wachsen heißt Lernen und man lernt ja bekanntlich nie aus.
Das kann auf einer Skala von klein bis groß ganz unterschiedlich ausfallen: Manchen reicht ein neuer Haarschnitt, manche müssen eben gleich die ganze Stadt verlassen.
Wie auch immer das für jeden einzelnen aussehen mag, es gilt einfach loszulassen und sich einzulassen auf die Ungewissheit des Neuanfangs.
Denn dann können wunderbare Dinge passieren und man hat die Chance, sich selbst nochmal ganz neu kennenzulernen.

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